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Donau Zeitung am Sa. 22.10.2022 - SPORT VOR ORT

Was Napoleon mit Syrgenstein zu tun hatte

Der Historische Bürgerverein Staufen blickt in einer Ausstellung zurück auf die Entstehung der Ortsteile. Mit dem Projekt ist aber lange noch nicht Schluss.

Was Napoleon mit Syrgenstein zu tun hatte
Die Geschichte der vier Syrgensteiner Ortsteile Altenberg, Ballhausen, Staufen und Landshausen behandelt die Ausstellung „Der Weg zur Demokratie“ des Historischen Bürgervereins Staufen mit dem Leiter des Gemeindearchivs, Karl-Josef Stutzmiller. Foto: Silva Metschl

VON SILVA METSCHL

Syrgenstein Auf den Gedanken, dass Napoleon etwas mit der Entwicklung der Syrgensteiner Ortsteile zu tun hat, kommen wahrscheinlich nur wenige. Warum das aber so ist, wird in der Ausstellung „Der Weg zur Demokratie“ des Historischen Bürgervereins Staufen gezeigt. Doch das ist nicht die einzige Besonderheit, die den Werdegang der Gemeinden Altenberg, Ballhausen, Landshausen und Staufen in den Jahren von 1799 bis 1978 prägte.

„Bayern war das erste Land, das vermessen wurde“, erzählt Karl-Josef Stutzmiller und zeigt auf eine der vielen Tafeln, die in der Bachtalhalle aufgebaut sind. Daneben geht es um das Frauenwahlrecht ab 1919. „Ich hatte ja eigentlich gehofft, dass damals auch schon eine Frau zur Wahl gestellt war“, meint der Gemeindearchivar weiter. Doch das war erst später der Fall, wie sich ebenfalls in der Ausstellung zeigt.

Einmal um die Tafeln herum, dann steht man vor alten Bildern und Informationen über Altenberg. „Ich habe mich bemüht, dass die Männer zu sehen sind, die sich für ein Amt hergegeben haben“, erzählt Stutzmiller sein Vorgehen. Das ist aber nicht das einzige Thema, auch die Feuerwehren, Gebäude, verschiedenste Dokumente und Ortsplänen haben ihren Platz. Selbst eine alte Truhe steht zwischen den Tafeln, die nach den Ortsteilen sortiert sind.

Während er weiter durch die Ausstellung führt, vorbei an alten Zeitungen und der Ballhausener Geschichte, erzählt Stutzmiller, dass er bereits vor Corona die Idee dazu gehabt habe. Durch die Pandemie sei das Vorhaben zum Ruhen gekommen, aber: „Im Frühjahr haben wir das wieder aufgegriffen, die Vorbereitung war dann schon zeitintensiv.“ Allein konnte der Archivar das deshalb nicht stemmen. Er selbst übernahm, unterstützt durch Hans Meyer, Ute Fink und Edelgard Raab die Ortsteile Altenberg und Ballhausen, Hans-Jürgen Wickmair forschte in der Landshausener Geschichte und Staufen übernahm die dort lebende Familie Erasin.

Deren Abteilung, die dicht mit Bildern behängt ist, findet sich auf der Empore der Halle. „Da hat sich schon viel verändert“, sagt Stutzmiller mit Blick auf ein altes Foto des Ortes. Gleiches gilt für Landshausen. Viele der Bürgermeister sind mit Fotos zu sehen, bei einigen ist nur der Name zu lesen. Wickmair und Stutzmiller hoffen, dass das durch die Besucherinnen und Besucher geändert werden kann und jemand Bilder bei sich zu Hause findet.

Die finden dann in der Zukunft vielleicht eine besondere Verwendung. Denn mit der Ausstellung ist nicht Schluss. Bereits drei Bücher hat der Verein herausgegeben, der vierte Band soll die Themen der Ausstellung behandeln.

„Das dauert aber noch ein wenig, da will ich nichts überstürzen.“ Wer so lange nicht warten möchte, sollte an den beiden Sonntagen, 23. und 30. Oktober, zwischen 13 und 17 Uhr in der Bachtalhalle vorbeikommen, wenn die Ausstellung eröffnet ist.