Aufbruchstimmung im Bachtal
Untere Fußball-Ligen Coach Roland Häge hat die spannende Aufgabe, aus drei Mannschaften eine Einheit zu formen. Beim Kreisklassisten ist die Euphorie groß – und Jugendarbeit angesagt
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Von Christian Schuster
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Knapp sieben Monate ist es nun her, dass die SpVgg Bachtal am 20. Februar 2021 bei einer Online-Gründungsversammlung ins Leben gerufen wurde. Der Syrgensteiner Fusionsklub mit den Patenvereinen SV Altenberg, Eintracht Landshausen und Eintracht Staufen hat seitdem viel Arbeit hinter sich gebracht. Unter anderem mussten über 90 Spielerpässe auf die SpVgg umgeschrieben werden. Der komplette Aktivenbereich wurde mit einem neuen Bekleidungspaket ausgestattet, ebenso gab es fünf neue Trikotsätze.
Zum Trainingsauftakt am 28. Juni konnte das fünfköpfige Trainerteam um die beiden Cheftrainer Roland Häge und Stefan Lanzinger nach zwei Online-Spielerversammlungen knapp über 50 aktive Spieler auf dem Sportgelände in Staufen begrüßen. Die komplette Vorbereitung wurde dort mit allen drei gemeldeten Mannschaften bestritten.
Inzwischen trainiert die „Erste“ eigenständig und hat meist zwölf bis 14 Spieler im Training. Die zweite und dritte Mannschaft arbeitet hingegen zusammen und kann freitags regelmäßig die doppelte Anzahl bei den Übungseinheiten willkommen heißen.
Liefen die Vorbereitungsspiele noch etwas durchwachsen, wurden im ersten Saisonviertel der Kreisklasse West II, A-Klassen West II und B-Klasse West IV durchaus positive Eindrücke hinterlassen. So startete das Kreisklassen-Team im Derby gegen den TSV Haunsheim vor über 300 Zuschauern mit einem klaren 5: 0-Sieg. Über den Besucherandrang äußert sich 2. Vorsitzender Christoph Burkhard sehr zufrieden: „Zu unseren Heimspielen der ersten Mannschaft kommen über 100 Besucher auf das Sportgelände. Auch die Heimspiele der anderen beiden Teams sind gut besucht.“ Weniger glücklich ist Burkhard mit den Englischen Wochen gleich zu Saisonbeginn: „Nach so langer Spielpause gleich mit sechs Spielen innerhalb von vier Wochen im unteren Amateurbereich zu beginnen, das grenzt schon fast an Wahnsinn.“
„Leider mussten dies schon einige Spieler mit schweren Verletzungen bezahlen“, erzählt der 2. SpVgg-Vorsitzende. Gegenüber anderen Vereinen kamen die Bachtaler da vergleichsweise noch glimpflich davon und sind froh, über einen enorm breiten Kader zu verfügen.
Während die dritte Mannschaft von Christoph Burkhard selbst gecoacht wird und zufriedenstellend im Mittelfeld der B-Klasse West IV rangiert, konnte die zweite Mannschaft um Trainer Stefan Lanzinger nach der Auftaktniederlage in Wittislingen nicht mehr besiegt werden und rangiert aktuell mit vier Siegen auf dem fünften Platz der A-Klasse West II in Lauerstellung. Die erste Mannschaft übernahm am achten Spieltag die Tabellenspitze in der Kreisklasse West II. Diese Führung ging aber vor Wochenfrist wieder verloren, als man in Aislingen eine herbe 0: 5-Niederlage einstecken musste.
Dennoch freut sich Burkhard: „Wenn uns jemand vor der Saison prognostiziert hätte, dass wir so gut dabei sind, wäre das blind unterschrieben worden.“ Allerdings sage die Tabelle momentan noch recht wenig aus, mit zwei Niederlagen wird man ganz schnell wieder durchgereicht.
In Roland Häge konnte die SpVgg Bachtal vor der Saison einen höherklassig erfahrenen Übungsleiter an Land ziehen. Seine wichtigste Aufgabe war es, Spieler aus den drei verschiedenen Vereinen zu einer Einheit zusammenzuschweißen. „Das ist unseren Trainern schnell gelungen, die Kameradschaft untereinander war sofort außergewöhnlich“, schwärmt Burkhard über den Zusammenhalt seiner Spieler. Auch im läuferischen Bereich wurde gut gearbeitet, was nicht zuletzt das Spiel beim Titelfavoriten Röfingen gezeigt hat, als die SpVgg in der Schlussphase einen 3: 1-Rückstand noch ausgleichen konnte. Luft nach oben sehen sowohl Burkhard als auch die Trainer noch im spielerischen und taktischen Bereich. „Es ist aber auch klar, dass dies einige Zeit in Anspruch nehmen wird, bis alle die neue Spielphilosophie umsetzen können. So strebt man im Bachtal in der ersten Saison einen ordentlichen Mittelfeldplatz an“, erzählt Burkhard.
Das Hauptaugenmerk für die kommenden Jahre legen die Verantwortlichen auch stark auf die Jugendarbeit, wo die SpVgg Bachtal gemeinsam mit dem SV Bachhagel versuchen muss, die nächste Generation an den Aktiven-Fußball heranzuführen – damit die Euphorie nicht bald wieder verfliegt.
Mit fünf Siegen aus den ersten neun Spielen ist die SpVgg Bachtal gut in ihre erste Kreisklassen-Saison gestartet. Hier pflückt Keeper Maximilian Ackermann (Mitte) bei der knappen 0: 1-Niederlage in Weisingen einen Eckball aus der Luft. Foto: Karl Aumiller